Es gibt wohl Niemanden, der sich von einem blühenden Mohnfeld im Frühsommer nicht begeistern lässt. Viele Dichter haben dieser zarten Blume ein Denkmal gesetzt, viele Künstler sie verewigt. Die Griechen haben den Mohn der Unterweltsgöttin "Persephone" geweiht und "Hypnos", der Gott des Schlafes, wird häufig mit Mohnblüten in der Hand dargestellt.
Auch ich habe mich mit dieser zarten Blume beschäftigt, sie aquarelliert und digital am Computer gezeichnet.
Die ersten Aquarelle entstanden in den Jahren 1984. Bis heute hat diese Blume für mich nicht an Reiz verloren und ich habe sie immer wieder malen müssen.
Der Mohn ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, für Schlaf, Tod und Vergessen.
Auch digital hat mich der Mohn sehr beschäftigt.
Mohn
Lodernd in Schönheit,
flackernd in brennender Glut,
rot wie die Sinne,
heiss wie rauschendes Blut
sehe ich rings deine taumelnden Flammen loh`n,
blühender Mohn!
Ferne im Norden, zwischen der Strassen Grau,
weiss ich eine schöne und kalte Frau.
meiner Sehnsucht purpurne Flügel
gleiten zu ihr über Täler und Hügel,
möchten sie tragen auf diesen Auen,
auf deiner jauchzenden Schönheit Thron,
glühender Mohn!
Und ich weiss, deine wogenden Flammen
schlügen um ihre erwachenden Sinne
siegend zusammen.
Und sie würde sich taumelnd und trunken,
ganz in Licht und Duft versunken
in deine Blüten legen müssen ---
und mich küssen.
Carl Wolff (aus der Sammlung "Auf stillen Wegen)
Comments