Thema: Pflanzliches

Eines Tages sagte ein Maler zu DEGAS:
"Ich glaube, ich habe nun endlich meinen Stil gefunden."
DEGAS antwortete: "Ich würde mich schrecklich langweilen, wenn ich meinen gefunden hätte."
Bild in einem durchgehenden Strich gemalt. Farbstifte)
Die Formen der Pflanzen sind oft verwirrend. Hier lohnt es sich, sie genauer zu studieren und anschliessend zuerst aus der Erinnerung zu skizzieren. Schaffe Fantasieblumen mit verschiedenen Blütenformen und - knospen, so, wie du es in der Grundschule gemacht hast. Erst dann wage dich an die Räumlichkeit. Achte darauf, wie die Blätter aus dem Stiel herauswachsen, wie sie ihn umschlingen. Versetze dich in die Pflanze, auch wenn das dir albern erscheint. Erfasse so das Charakteristische.


Versuche, die Blume zu zeichnen, ohne den Stift abzusetzen. Verstärke manchmal den Druck oder verringere ihn. Schaue dabei nur auf die Pflanze und möglichst wenig auf den Untergrund.
Deine Zeichnung sollte Spontanität erkennen lassen.
Für diese Übung nimm einen Farbstift, da dieser besser haftet auf der Unterlage.
Wenn du gerne mit Aquarellfarben arbeitest, versuche, aus der Erinnerung ein Blumenbild zu malen. Führe deinen Pinsel dabei locker über das Papier.
Lass deiner Fantasie freien Lauf.
Gib auch hier mal mehr, mal weniger Druck auf deinen Pinsel.
Du darfst nicht zu viel wollen. Setz dir ein Zeitfenster in der dein Bild fertiggestellt werden soll.

Wenn es dir Freude bereitet hat, versuche dich an einem zweiten Bild. Aber, wie schon erwähnt: Locker bleiben!!
Und dann kannst du dich an ein Original wenden.

Lege die Blume (oder Blatt) auf einen weissen Untergrund, beleuchte sie gut. Auf diese Weise erhältst du einen Schattenwurf, der die Tonwerte unterstützt und dir eine Perspektive schafft.

Ausschnitt Hortensienblüte
Zeichne sie auch einmal unnatürlich gross.
Arbeite einmal stehend. Der Abstand verändert alles. Du hast mehr Überblick und verlierst dich nicht zu sehr in Einzelheiten.
Obwohl uns die Blumen zart erscheinen, sind es dennoch feste, räumliche Gebilde
Habe Geduld. Die Pflanzen haben es auch.

Beginne einmal mit dem Hintergrund. Du wirst feststellen, dass dies eine bessere Übersicht schafft.
Beobachte und zeichne vor der Natur den Rhythmus. Nimm dir zu Beginn einfache Formen vor. (z.B. einen Grashalm, ein Gänseblümchen)
Arbeite, wenn möglich, direkt vor der Natur. Sie inspiriert dich. Mancher Maler empfiehlt, die Pflanzen mit den Wurzeln auszugraben. Auch ich habe das schon gemacht, aber immer ein schlechtes Gewissen dabeigehabt. Schliesslich greife ich in einen Lebensraum ein, was für die betreffende Pflanze tödlich ist.

Stillleben von Blättern, Rinde und Grashalmen

Besser ist es, auf die zu malende Pflanze ein Passepartout zu legen. So grenzt du sie ein und kannst dich voll auf diesen Ausschnitt konzentrieren.

Beeren vom wilden Wein
Beobachte den Schattenwurf. Er gibt dem Arrangement oft die besondere Note, macht es lebendig, gibt ihm Perspektive.
Gestalte dein Blumenstillleben so, dass eine Dynamik entsteht. Suche, wie bei den Landschaften, den richtigen Blickwinkel. Vielleicht malst du dein Sujet einmal aus der Vogelperspektive oder setzt es in eine Ecke, sodass viel Freiraum entsteht. Eine andere Sichtweise kann überraschend sein.
Schickt mir mal wieder eure Arbeiten
Katharina
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