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  • Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling-Portraits von Künstlern Teil 5


Selbstportrait von Wilhelm Busch


Wilhelm Busch 1832-1908

Lyonel Feininger 1871- 1956 

Marsden Hartley 1877-1943

Gertrude Stein 1874-1946



Der Einsame

"Wer einsam ist, der hat es gut, weil keiner da, der ihm was tut."

W. Busch


Wilhelm Busch 1832 - 1908


















Selbstportraits


Wer kennt ihn nicht, den Zeichner der humoristischen Geschichten von Max und Moritz oder der Frommen Helene, in denen er durch blosse Umrisse Charaktere und Situationen von Mitmenschen so meisterhaft karikiert?














Fromme Helene der treulose Freund



Wilhelm Busch, ein humoristischer Dichter und Zeichner gilt als „Urvater des modernen Comics“. Geboren am 15. April 1832 zu Wiedensahl, einem Flecken im Schaumburger Land Niedersachsens, nördlich von Stadthagen.

Geburtshaus


Als der erste von sieben Kindern absolvierte er zunächst auf Wunsch seines Vaters ein Maschinenbaustudium an der Polytechnischen Schule in Hannover. 1852 brach er das Studium ab und widmete sich ganz der Malerei. Er besuchte daraufhin n die Königliche Akademie der schönen Künste in Antwerpen. 1853 erkrankte er schwer an Typhus und lebte während dieser Zeit wieder in seinem Elternhaus in Wiedensahl.

Der von seiner Erkrankung noch schwer Gezeichnete verbrachte die nächsten fünf Monate mit Malen und dem Sammeln von Volksmärchen, Sagen, Liedern, Balladen, Reimen und Bruchstücken aus dem lokalen Aberglauben.

 Es folgt ein weiteres Studium an der Akademie der bildenden Künste in München.


In den "Fliegenden Blättern", einer Münchner Zeitschrift, erkennt man bald einmal sein Talent zum humoristischen Zeichner.


In die frühen Münchener Jahre fallen auch Wilhelm Buschs Versuche als Librettist, die heute so gut wie vergessen sind. Bis 1863 schrieb er drei größere Bühnen Arbeiten, von denen mit Sicherheit zwei und möglicherweise auch die dritte von Georg Kremplsetzer vertont wurden. Weder Liebestreu und Grausamkeit, eine romantische Oper von Motzhoven in drei Akten noch das Märchensingspiel Hansel und Gretel (mit der Musik von Georg Kremplsetzer) und Der Vetter auf Besuch, eine Art Opera buffa in neun Szenen, waren sonderlich erfolgreich. Bei der Inszenierung von Der Vetter auf Besuch kam es zu Streitigkeiten zwischen Busch und Kremplsetzer, so dass Busch seinen Namen als Autor zurückzog und das Stück auf dem Theaterzettel nur noch als Singspiel von Georg Kremplsetzer geführt wurde.

Von 1876 bis 1880 war er Mitglied der damals schon renommierten Künstlergesellschaft Allotria.

Wikipedia



Wilhelm muss sich in München wohlgefühlt haben nach dem Foto zu urteilen, obwohl man ihm nachsagt, ein eigenbrötlerischer Mensch gewesen zu sein. Er lebte sehr zurückgezogen. Hier feierte er seine ersten Erfolge.

Er heiratete nie. Den Haushalt führte seine Schwester Fanny. Es war für Busch eine Zeit körperlicher und seelischer Krisen, in denen er keinerlei Besuch ertrug. In seinen Bildergeschichten beschrieb er die Thematik der eigenen Alkoholsucht.



Das Kinderbuch "Bilderpossen" ist Buschs erste selbständige Veröffentlichung.



1865 Mit Veröffentlichung der Bildergeschichte "Max und Moritz" im Verlag Braun und Schneider für 1000 Gulden (damals zwei Jahreslöhne für einen Handwerker) gelingt ihm der Durchbruch. Die Lausbubengeschichte macht ihn berühmt und liegt bis heute in rund 200 Übersetzungen vor, 430.000 verkaufte Exemplare. Von der Kritik blieb das Werk zunächst unbeachtet. Erst nach 1870 kritisierten es die Pädagogen der Bismarckzeit als frivoles Werk mit jugendgefährdender Wirkung.

Mit "Maler Klecksel" publiziert Busch seine letzte große Bildergeschichte.


1896 gab Wilhelm Busch das Malen endgültig auf und trat gegen eine Abfindung von 50.000 Mark alle Rechte an seinen Veröffentlichungen an den Verlag Bassermann ab. Busch fühlte sich alt, weil er zum Schreiben und Malen eine Brille benötigte und ihm die Hände leicht zitterten.


1908 stirbt Wilhelm Busch in Mechtshausen am Harz.


Der enorme Erfolg seiner Bildergeschichten kann Busch zeitlebens nicht darüber hinwegtrösten, dass er als Kunstmaler keine Anerkennung findet. Hunderte von Bildern sind erhalten, die erst nach seinem Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden.

Albert Einstein bezeichnete Wilhelm Busch als einen der grössten Meister stilistischer Treffsicherheit.


Lyonel Feininger 1871-1956  


Lyonel Feininger


Lyonel Charles Adrian Feininger, geboren 1871 in New York, war ein deutsch-amerikanischer Karikaturist für verschiedene deutsche und französische Zeitschriften, bevor er sich mit 36 Jahren der Malerei zuwandte. Ab 1909 war er Mitglied der Berliner Secession. Mit seinen Arbeiten am Bauhaus seit 1919 gehört er zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne.


Feininger Radweg

Er war ein leidenschaftlicher Fahrradfahrer und machte viele Radtouren auf der Ostseeinsel Usedom.

"Alte Seebären" Holzschnitt


Sein Zeichen-und Malstil war markant, überzeichnet aber stets liebevoll beobachtet.


Feininger war der zweite Sohn der Pianistin und Sängerin Elizabeth Cecilia Lutz und des Geigers Karl Friedrich Feininger. Er studierte an der Kunstgewerbeschule Hamburg und bestand ein Jahr später die Aufnahmeprüfung an der Berliner Königlichen Akademie der Künste.

Neben seinem Studium zeichnete er Karikaturen für Zeitschriften. 1892 nahm er ein Studium an der Pariser Académie Colarossi auf. Nach sieben Monaten kehrte er nach Berlin zurück und arbeitete als freier Karikaturist.



In seiner Jugend entdeckte er auf seinen Reisen an die Nord-und Ostsee seine Liebe zu Schiffen, Meer und Häfen, Motive, die ihn zu zahlreichen Skizzen und Zeichnungen animierten.




















zwei Selbstportrait von Lyonel Feininger


1901 heiratete Feininger die Pianistin Clara Fürst, die Schwester des Malers Edmund Fürst. Vier Jahre später lernte er die die Künstlerin Julia Berg, geborene Lilienfeld (1881–1970), kennen und trennte sich von seiner Frau Clara und seinen beiden Töchtern Leonore und Marianne. Zusammen reisten sie im Juli nach Paris, wo ihr Sohn Andreas zur Welt kam. 1908 heiratete er Julia Berg und beide liessen sich in Berlin nieder. Sie bekamen zwei weitere Söhne, Laurence und Theodore Lux.

In Paris lernte Feininger die Maler Robert Delaunay und Henri Matisse kennen.


1911 lernte Lionel Feininger die Künstlergruppe "Die Brücke" kennen und begann im Stil des Kubismus zu malen.

1919 wurde Feininger zur Gründung des Staatlichen Bauhauses als erster Bauhaus- Meister von Walter Gropius nach Weimar berufen. Zunächst war er bis 1925 der Leiter der Druckwerkstätten. Seine Mappe mit Linolschnitten wurde als seine erste Bauhaus-Veröffentlichung herausgegeben.


Arbeit am Bauhaus


1924 gründeten Feininger, Paul Klee, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky die Ausstellungsgemeinschaft Die Blaue Vier.
















The White Man Lady in Mauve


Von 1929 bis 1931 erstellte er elf expressionistischen Ansichten der Stadt Halle (Westf.), von der Marktkirche, dem Dom und vom Roten Turm, die ihm die Stadt später für ihr Kunstmuseum abkaufte.

Gelmeroda XIII Dorfteich von Gelmeroda Stiller Tag am Meer III


In der Zeit des Nationalsozialismus galten Feiningers Werke offiziell als Entartete Kunst“. Die Nationalsozialisten konfiszierten 378 Arbeiten des Künstlers aus öffentlichen Sammlungen. Feininger konnte mit seiner Ehefrau Deutschland verlassen und zog nach New York.

Hier startete er eine Serie mit "Manhattan-Bildern", die die moderne Wolkenkratzer Architektur zum Thema hatte. Er traf Fernand Lèger und realisierte mit Marsden Hartley eine Retrospektive im Museum of Modern Art aus.


Ein Jahr vor seinem Tod wählte man ihn zum Präsidenten der Fédération of American Painters und Sculptors. Gleichzeitig wurde er Mitglied des National Institute of Arts and Letters.

Als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes beteiligte sich Feininger 1953 an der dritten Jahresausstellung in der Hamburger Kunsthalle und stellte in den Folgejahren bis 1956 auch in Frankfurt, Baden-Baden und Düsseldorf aus.


Feininger starb im Alter von 84 Jahren in seiner Wohnung (235 East 22nd Street) in New York. Bestattet wurde er auf dem Mount Hope Cemetery in Hastings-on-Hudson (Westchester County, New York). Sein Sohn Andreas Feininger wurde in New York ein bekannter Fotograf. Sein Sohn Laurence Feininger (Musikwissenschaftler) starb 1976 in Freienfeld, Italien.


Nach dem Tod Feiningers und seiner Frau fanden langwierige Verhandlungen zwischen den Anwälten seiner Kinder und seinem Freund und Mäzen Klumpps statt, dem er mehr als 60 Gemälde und 1000 Zeichnungen hinterliess damit sie nicht den Nationalsozialisten in die Hände fielen.

Marsden Hartley 1877-1943


Marsden Hartleys richtiger Name ist Edmund Hartley. Er war der einzige Junge einer 9- köpfigen Familie und stammte aus einer Kleinstadt in dem Neuenglandstaat Maine. Im Alter von 13 Jahren half er einem Naturforscher, einheimische Blumen, Schmetterlinge und Insekten abzumalen. Später erhielt er ein fünfjähriges Stipendium für die Kunstschule in New York. Er besuchte die Meisterklasse bei William Merritt Chase. Die Technik, die er damals verfolgte hiess "Segantini-Masche". Hierbei wurden reine Farben nebeneinander in langen, breiten Strichen auf die Leinwand gebracht.

Blueberry Highway

Marsden Hartley ging zunächst nach Paris, wo er den deutschen Offizier Karl von Freyburg, kennen lernte, mit dem er eine erotische Beziehung hatte und dessen Tod er in Bildern verarbeitet. Er verkehrte im Kreis der Schriftstellerin Gertrude Stein. Ein Besuch Berlins dehnte er aus und wandte sich dort von seiner gepflegten Landschaftsmalerei ab. Er knüpfte Kontakte zur deutschen Avantgarde und pflegte besonders intensiven Austausch mit Wassily Kandinsky und Franz Marc, deren künstlerisches Schaffen, neben Kubismus und Orphismus, für seine Arbeit bestimmend wurde.



Es entstand eine Reihe von Gemälden, die heute als „Ikonen der amerikanischen Avantgarde“ gelten und abstrakte Darstellungen des preußischen Militärs, das er als Ausdruck kraftvoller Maskulinität tief bewunderte. Georgia O’Keeffe hingegen fand, die Bilder seien in Komposition und Farben viel zu laut, „wie eine Blaskapelle in einem kleinen Wandschrank“.


Zurück in den Vereinigten Staaten wurde er geschätzt unter den bildenden Künstlern in Maine. Seine Landschaften und Genrebilder zeichneten sich durch eine expressiv-konturierte Farbigkeit aus.

Marsden Hartley gilt als einer der profiliertesten Maler der klassischen Moderne in den Vereinigten Staaten. Er starb 1943 in Maine.


Gertrude Stein 1874-1946

Gertrude Stein


Gertrude Stein zählt wie Virginia Woolf zu den ersten Frauen der klassischen literarischen Moderne. Sie schrieb experimentelle Romane, Novellen, Essays, Gedichte, literarische Porträts und Bühnenwerke, in denen sie sich über sprachliche und literarische Konventionen hinwegsetzte, sodass viele Kritiker und Leser ihr Werk als zu schwierig empfanden, sich darüber belustigten oder es ignorierten. Erst ihr mehr im konventionellen Stil verfasstes Buch The Autobiographie of Alice B. Toklas, 1933 in New York veröffentlicht, erreichte einen hohen Bekanntheitsgrad und machte sie zu einer literarischen Berühmtheit. Stein prägte den häufig in Abwandlungen zitierten Satz „Rose is a rose is a rose is a rose“, der aus dem Gedicht Sacred Emily in dem 1922 veröffentlichten Buch Geography and Plays stammt.

Wikipedia



Ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2024. Jeder neue Tag soll euch inspirieren, euch die Ideen niemals ausgehen.

Gutes Pinselschwingen!

Katharina

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