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  • Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling-Farbfeldmalerei

Teil 1 mit kleiner Übung



Die Farbe Rot ist neben Blau und Gelb eine Primärfarbe. Das heisst, sie kann nicht aus anderen Farben gemischt werden. Alle anderen Farben können aus diesen drei Primärfarben gemischt werden.

Rot ist eine der sichtbarsten Farben im Spektrum, weshalb man sie auch als Signalfarbe benutzt. Man könnte sie auch als Luxusfarbe bezeichnen, denkt man Sportwagen oder den roten Teppich, auf dem sich die Grössen von Politik und Film zeigen.

Sobald dem Rot eine weitere Farbe zugefügt wird, handelt es sich um eine Sekundärfarbe.

In der Regel wird Rot als warme Farbe wahrgenommen. Doch auch innerhalb des Rotspektrums gibt es Kalt-und Warmabstufungen.

Im Gegensatz zu Blau kommt Rot in der Natur im Überfluss vor. Man fand ihn in rötlichen Metallen und mit, durch Eisenoxid rot gefärbtem Ton, den man zermahlte. Naturvölker bemalten sich die Haut damit. Auch die Höhlenmenschen benutzten ihn für ihre Wandmalereien. Eine andere Form von Rot wurde aus einem Mineral namens Hämatit gewonnen. Später ersetzte man diesen speziellen Farbstoff durch einen Farbstoff, den man aus Cochenille-Insekten, die in Mexiko heimisch sind, gewann. Rot ist also nicht nur eine der ausdrucksstärksten Farben, sondern auch eine der ältesten. Sie hat den Nachteil, dass sie nicht lichtecht ist und mit der Zeit verblasst, vor allem in Verbindung mit anderen Farben.

Die Industrie bietet heute eine grosse Anzahl Rottöne an, die relativ lichtecht sind. Doch davon sind die wenigsten transparent, was sich in der Leuchtkraft niederschlägt. Wer es liebt, Blumen zu malen, sollte auf transparente Rottöne achten. Ansonsten reichen zwei Rottöne im Malkasten.

Zinnober Rot (warm, deckend)) und Karminrot (kalt, transparent)


Zinnoberrot bietet Farbschattierungen von ganz hellem Rot bis zu tiefem Ziegelrot oder Rotbraun. Die Farbe lässt sich gut mit anderen Orange Tönen, neutralen Farben und sogar Gelbtönen kombinieren.

Karminrot ist eine synthetische Farbe und nicht mineralischen Ursprungs. Mit der Entwicklung von synthetischen Farben und Farbstoffen, die einfacher und billiger herzustellen sind, verzichtete man nach und nach auf die Gewinnung aus den Cochenille-Insekten. Heute wird diese Essenz aber immer noch in Kosmetika und als Lebensmittelfarbstoff verwendet, um Lebensmittel röter und leuchtender erscheinen zu lassen. Karminrot lässt sich gut mit Rosa- und Blautönen, Pastelltönen und neutralen Farben kombinieren.

1. Kleine Übung

Um die Wirkung der Farben zu zeigen, habe ich jeweils eine kleine Farbskizze erstellt. Vorbild waren rote und violette Tulpen.













Wenn alle Objekte auf der Welt Rot wären, wäre es schwierig, Formen zu erkennen. (Zinnoberrot)

Beim oberen Aquarell erkennt man die Vorlage nur auf Grund der weissen Leerflächen.











Besser sieht es schon aus bei zwei unterschiedlichen Rottönen. (Zinnober und Karmin)

Hier erzeugt Karminrot eine Leichte Perspektive. Das kühlere Karminrot zieht sich in den Hintergrund zurück. Das warme Zinnoberrot drängt in den Vordergrund.












Wenn ich allerdings noch die Komplementärfarbe Grün dazu nehme, erkennt man das Objekt.

(Zinnoberrot, Karminrot und Saftgrün). Die Farben leuchten.

Ich habe mit Absicht mit Farbfeldern gearbeitet, um die Wirkung der Farben beim Lasieren (Übereinanderlegen von Farben) zu zeigen. Wenn zwei unterschiedliche Farben transparent übereinandergelegt werden, entsteht eine Drittfarbe. Diese hat einen völlig anderen Charakter, als wenn ich die beiden Farben mischen würde.

Mein Rat: Achtet beim Kauf von Farben auf ihre Eigenschaften.

Transparente Farben leuchten mehr als die deckenden. Sie verändern ihre Eigenschaft auch nicht, beim Lasieren. Achtung! Bevor eine weitere Farbe aufgetragen wird, bitte die erste Farbe trocknen lassen.


Tizian, ein venezianischer Maler galt als Meister im Umgang mit roten Farben, insbesondere mit dem Zinnoberrot. Er malte Schichten von Farbpigmenten und kombinierte sie mit einer halbtransparenten Glasur. So konnte das Licht auf dem Gemälde spielen und es glühender machen.


Übrigens! Die diesjährige Modefarbe ist ROT!


Einen schönen, königlich roten Sommer wünsche ich allen

Katharina




















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