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  • Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling-Aquarell

Landschaft am Wasser

«Marschlandschaft» Aquarell von Emil Nolde




Am Strande Vorüber die Flut. Noch braust es fern. Wild Wasser und oben Stern an Stern. Wer sah es wohl, O selig Land, Wie dich die Welle überwand. Noch braust es fern. Der Nachtwind bringt Erinnerung und eine Welle Verlief im Sand.

Gedicht von Rainer Maria Rilke



Heute werde ich die Landschaft am Meer ins Visier nehmen.

Viele Maler fühlten sich inspiriert von den Küstenlandschaften, der vom Wind beherrschten Ebene, den bizarren Wolkenformationen, den Gezeiten der grossen Wassermassen.

Das 19. Jahrhundert brachte eine Invasion von Landschaftsmalern an die Küsten von Nord – und Ostsee, sowie nach Dänemark. Mit der Zeit entstanden überall Künstlerkolonien.

Wer schon einmal an den nordischen Meeresküsten war kann ihre Faszination verstehen.

In den Bildern von Emil Nolde erreichte die schleswigsche Küstenlandschaft als Thema in der Malerei einen Höhepunkt. Es entstanden grossformatige Pinselzeichnungen nach einfachen Motiven: Fischerhäuser, Boote im Schilf, dramatische Wolkenformationen über dunklem Wasser, Sonnenuntergänge. Seine Bilder zeigen Wetterszenen in regelrechten Farbräuschen. In seinen spontanen Aquarellen gewinnt die expressionistische Landschaft ein eindrucksvolles Gesicht.


Unter den Expressionisten gab es viele Landschaftsmaler, die mit Aquarellfarben vor Ort skizzierten. Sie alle aufzuführen, würde zu weit gehen. Ich möchte nur erneut darauf hinweisen, dass man sich ein Beispiel an dem Engagement der Künstler nehmen sollte. Sie haben sich inspirieren lassen und dennoch ihren eigenen Stil konsequent verfolgt.


Ich führe hier einige von ihnen auf und möchte euch raten, sie einmal zu kopieren, soweit es euch möglich ist. Ihr seht, dass diese Künstler mit wenigen Farben gearbeitet haben und ihre Bilder nicht überladen wirken. Bevor ihr ans Werk geht, legt euch die Farben zurecht und prüft, ob die Vorlage auf feuchtem oder trockenem Papier erstellt wurde.


«Burgen am Strand» Aquarell von Karl Schmidt-Rottluff



«Shields Lighthouse» (Leuchtturm)

Aquarell von Turner (der Leuchtturm befindet sich am unteren rechten Rand).


"Mühle am Wasser" von Emil Nolde ( auf farbiger Unterlage gemalt)


Man lernt viel von anderen Künstlern und die Toten sind nicht böse, wenn man sich an ihren Kunstwerken versucht.

Alle Künstler haben nicht allein ihren eigenen Malstil entwickelt. Auch sie orientierten sich an Malkollegen, hatten ihre Vorbilder und griffen häufig zu den gleichen Farbtönen.


Die Wetterbedingungen am Meer im Norden wechseln stündlich. Sie beeinflussen die Farben des Himmels und damit auch des Meeres. Denn alles, was sich über uns abspielt, zeigt sich auch im Wasser.

Wer war nicht schon einmal am Meer und erlebte dort einen Sonnenuntergang?


Eine Stimmung wiederzugeben, gerät schnell einmal ins Kitschige. Darum sollte man nicht zu viele Farbnuancen verwenden und die Gestaltung einfach halten.



Übung einer fiktiven Landschaft

Hier die Übung einer fiktiven Landschaft mit wenigen Farben:

Himmel = Kobalt Blau,

Wolken = Kadmium Gelb mit einer Spur Karmin Rot

Für die dunklen Wolken habe ich dem Gelb etwas Indigo zugefügt

Wasser = Kadmiumgelb

Ufer = Gebrannte Siena und Vandyck Braun

Das Meer hat in meiner Interpretation die Farbe des Himmels übernommen.




Versucht einmal, die Aquarellskizze möglichst einfach zu halten damit die Weite der Landschaft zur Geltung kommt.


Vielleicht schickt ihr mir eure eigene Interpretation einer Landschaft am Meer. Ich würde mich sehr freuen und dies mit eurer Genehmigung in einem Blogeintrag erwähnen.

Einfach ein Foto oder eine Kopie erstellen und an proch.katharina@gmail.com schicken.

Ich freue mich darauf.

Katharina



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