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  • Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Insekten zum Leben erwecken


Aquarell von Christine


Flügelt ein kleiner blauer

Falter vom Wind geweht,

Ein perlmuttener Schauer,

Glitzert, flimmert, vergeht.

So mit Augenblicken,

So im Vorüberwehn

Sah ich das Glück mir winken

Glitzern, flimmern, vergehn.

Hermann Hesse



Eigentlich hatten wir Malfrauen uns vorgenommen, den heutigen Nachmittag im Langenberger Zoo zu verbringen, um die dortigen Tiere zu aquarellieren. Doch das Wetter spielte nicht mit und so arbeiteten wir auf meiner Terrasse. Wobei, man kann bei unserer Malerei eigentlich nicht von Arbeit reden. Dafür lieben wir diese Tätigkeit zu sehr.


Seit Jahren hebe ich kleine Insekten und Vögel auf, die der Hitze zum Opfer fielen oder gegen eine Glasscheibe flogen. (Vögel) Die Käfer und Schmetterlinge, die Libellen und Spinnen, sie alle verwahre ich in kleinen Boxen. Heute dürfen sie wieder einmal ans Tageslicht. Wir werden sie zeichnen, bzw. aquarellieren.


Zu Beginn schienen mir die Damen etwas ratlos. Elisabeth zeigte Zeichen von Ekel. Wir schauten uns dann diese Lebewesen etwas genauer an und entdeckten ihre Schönheit, die noch nach vielen Jahren nicht gelitten hatte.



Beispiele:



Bei einigen Exemplaren fehlte zwar ein Bein oder der Flügel war eingerissen. Dennoch konnten wir die Beschaffenheit der einzelnen Körperteile bestens erkennen. Unser Vorteil bestand darin, dass diese Tiere still hielten im Gegensatz zu ihren Artgenossen in der freien Natur.


Der Bann war gebrochen. Mit Eifer ging es ans Aquarellieren und der Nachmittag flog dahin.

Erika erweckte diese kleinen Lebewesen wieder zum Leben.



Elisabeth hatte die anfängliche Abneigung überwunden und ihre Schmetterlinge ein neues Kleid erhalten. Sie scheinen davonzufliegen

Christine war von den Vogelfedern begeistert.

Eine Aquarellstudie mit Liner
















Hier ein Beispiel in Form einer leichten Abstraktion.



Es gibt etwa 180000 Schmetterlinge weltweit, davon allein ca. 4000 in Mitteleuropa.

Die meisten von ihnen sind Nachtfalter. Auch die so heiss geliebten Motten zählen zu ihnen!

Sie sind fragil und schützenswert, auch wenn man die Raupen oft verwünscht, wenn sie sich über unser frisches Gemüse im Garten hermachen.

Es reizt mich immer wieder, diese zarten Sommervögel, die wie der Hauch eines Traums plötzlich aus dem Nichts auftauchen und in einem Taumel durch die Luft wirbeln, aufzufangen in einem Aquarell oder einer Buntstiftzeichnung zu verewigen. Dabei lasse ich oft meine Fantasie spielen und erdenke mir neue Arten.

Manchmal binde ich sie in ein Gedicht ein:


Aquarelle auf dünnem Japanpapier


Hin und wieder bearbeite ich ein Bild am Computer und gebe ihm einen Hintergrund





























Farbstiftzeichnungen von 1978


Schmetterlinge aus der Vorstellung zu malen oder zu zeichnen ist eine wundervolle Arbeit für regnerische Tage im Herbst. Es bringt uns den Sommer zurück.


Gruss Katharina



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