Elefanten
"Kopieren sie nicht zu sehr nach der Natur; nehmen sie aus der Natur, indem sie von ihr träumen, immer auf der Suche nach dem Absoluten."
Paul Gauguin
Wenn das Wetter es erlaubt zieht es uns hinaus in die Natur. Auch in unserem wunderschönen Zürcher Zoo wagen sich die Tiere ins Freie. Sie warten auf uns Besucher.
Wollen wir sie wieder einmal besuchen, wie in alten Zeiten, und sie portraitieren?
Die wunderbar artenreiche Schöpfung der Tierwelt begeistert mich immer wieder. Sie ist vielfältiger als bei den Menschen. Jede Gattung hat ihre Besonderheiten, verlangt von uns Achtung und Respekt.
Ich habe die alten Zeichnungen hervorgeholt und mich mit Freuden erinnert an unsere Besuche im Zoo. Es waren aufregende und inspirierende Nachmittage. Alle Malerinnen waren dermassen konzentriert, dass sie die interessierten Zuschauer und Neugierigen entweder nicht bemerkten oder sie einfach ignorierten.
Ich finde, wir sollten das wiederholen.
Am kommenden Malnachmittag besprechen wir das Thema "Zeichnen und Malen im Zoo".
Es ist traurig, dass der Zoo in diesem Jahr schon drei junge Elefanten durch Krankheit verlor. Die Natur kann manchmal grausam sein.
Der Elefant ist ein ideales Tier zum Zeichnen. Er verändert seine Position kaum, so dass man ihn in Ruhe studieren kann. Dennoch ist sein massiger Körperbau eine Herausforderung wie auch die des Nashorns und auch des Bison.
Beginne mit einer einfachen Studie.
Zu Beginn lass deinen Stift locker über das Papier laufen. Schaue nur auf das Tier, nicht auf deinen Zeichenblock. Das Ergebnis ist ein rhythmisches Scribbeln, ein musikalischer Reigen. Es macht dich frei.
Zeichne über das ganze Blatt, auch übereinander.
Wechsle dein Malmittel (Bleistift, Farbstift, Tusche oder Kohle). Fertige so viele Zeichnungen wie möglich.
Nimm in schnellen Zügen und wenigen Strichen die Haltung und die Gebärde auf. Verfolge seine Bewegungen (Muskeln). Verweile mit dem Malmittel (z. B. Farbstift) auf dem Papier und verweile dabei mit den Augen stets auf dem Tier.
Baue den Körper des Tieres auf, als ob du eine Skulptur anfertigen müsstest. Wenn das Tier seine Stellung ändert, beginne von Neuem.
Vereinfache!!
Zeichne einmal mit deiner ungewohnten Hand.
Spiele mit den Formen und frage dich: ist der Kopf ein Kegel? Ist er ein Dreieck?
Das gilt nicht nur für den Elefanten.
Oft hilft ein Passepartout, um den richtigen Ausschnitt zu finden.
Um die Masse dieser Tiere zu erfassen, benutze einmal das Malmittel Kohle. Erfühle mit ihm die Kontur, verdichte! Baue den Körper auf, als ob du eine Skulptur anfertigen würdest. Arbeit von innen nach aussen.
Dann fixiere die Zeichnung mit einem Fixiermittel. Zur Not geht auch ein Haarspray.
Ruhe und Entspannung sind wichtig. Unbefangenes Schauen und geniessen. Dann rücken die Dinge wie von selbst in den Mittelpunkt.
Ratschläge und Tipps, die ich hier gebe, führen nur zum Erfolg, wenn man mit Freude ans Werk geht.
Es grüsst euch Katharina
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