Thema: Stofflichkeit
Sie sagen: „Malen ist Zeichnen“- ich sage: „Zeichnen ist Malen“
Vincent van Gogh
In der kühlen Jahreszeit, wenn das Wetter und Corona uns zwingt, mehr Zeit in den Räumen zu verbringen, hocken Mensch und Tier wieder enger zusammen. Hier bietet sich vielleicht die Möglichkeit, sie intensiver zu beobachten und vielleicht zu zeichnen.
Im Beitrag Tier möchte ich heute die Stofflichkeit. bzw. das Fell, behandeln. Schon einmal hatte ich dieses Thema in einem Blogeintrag angeschnitten.
Hunde und Katzen jeglicher Art, sowie auch Kaninchen bzw. Hasen unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihr Fell und deren Musterung, die meist keine scharfen Konturen sichtbar werden lassen und es schwierig machen, Licht- und Schattenpartien zu erkennen.
Fell und Haar
Zuerst einmal zeichne ich den Umriss des Tieres, unterstütze die Zeichnung durch Hilfslinien und lege dann einen Grundton an.
Mit mehr oder weniger kräftigen Strichen füge ich den Haarwuchs ein. Lange Haare erfordern kräftige Striche, die in hellen Stellen klar erkennbar sein sollten. Für kurze Haare verdichte ich den Tonwert an einzelnen Stellen damit die Oberfläche glatter und glänzender erscheint.
Arbeite mit Bleistiften von unterschiedlicher Stärke.
Katzen
Ein allseits beliebtes Sujet ist unsere Hauskatze. Wenn du eine besitzt, kannst du dich glücklich schätzen, denn sie gibt dir Gelegenheit zum Üben. Nutze die Zeit, wenn sie schnurrend auf dem Sofa liegt oder sich aus dem Fressnapf bedient. Die einzelnen Körperteile sind dir bekannt und auch das Verhältnis zueinander. Erfühle sie, wenn sie bei dir auf dem Schoss liegt und ihre Streicheleinheiten geniesst. Ihr Kopf hat meist eine herzförmige Grundform und ist im Verhältnis zum Körper klein. Er passt durchschnittlich viermal in die gesamte Rumpflänge. Die Vorderbeine unterscheiden sich sehr von den Hinterbeinen. Sie sind schlank und verjüngen sich nach unten. Dagegen sind die Hinterbeine keulenartig, von starken Muskelsträngen durchzogen.
Achte beim Zeichnen des Fells auf die Lichtreflexe, die durch die Bewegung entstehen.
Wenn du keine Katze dein Eigen nennst, versuche dich an Stofftieren. Sie sind zwar kein guter Ersatz, aber zum Üben nicht zu verachten.
Ich besitze keine eigene Katze, beobachte sie allerdings bei Gelegenheit.
Hier habe ich den Schmusetiger in Holzschnitten verewigt.
Hier zeige ich aquarellierte Katzen, bzw. die Köpfe dieser Haustiger, die vor einiger Zeit für einen Grusskarten Hersteller anfertigte.
Es sind noch wenige Grusskarten in Grösse A5 vorhanden zum Preis von Sfr.5,-
Ich habe von der Katze rechts oben eine Kopie in schwarz weiss angefertigt, um die Herstellung der Fellstruktur zu verdeutlichen.
Wenn ich die Ansicht einer Katze für meine Arbeiten benötige, helfe ich mir mit einem Museumsbesuch und beschränke mich meistens auf Pinsel und Farbe für die Darstellung. Zwar finde ich dort keine ausgestopften Katzen, dafür aber ihre Verwandten, Tiger und Löwen.
Und dazu muss ich in etwa wissen, wie das Skelett eines Löwen beschaffen ist.
Hunde
Einen Hund zu portraitieren ist ein wenig aufwendiger. Abgesehen von der Physionomie sind Hundekörper und -köpfe in ihrer Charakteristik schwieriger zu erfassen. Hier helfen nur viele Skizzen, auch lediglich Teile vom Hund, oder Fotografien, an denen man üben kann und die man im Atelier zusammensetzen darf.
Vom linken Hundekopf sind noch Grusskarten zu erwerben Grösse A5 Preis Sfr.5,-
Von den beiden Dackeln sind Karten erhältlich in normaler Postkartengrösse Preis Sfr.4,-
Bei Portraitbildern von Tieren sollte man versuchen, die Eigenheit eines Geschöpfes widerzugeben.
Ich werde zum Abschluss wieder einmal eine Aquarellstudie beschreiben und zum Nachmalen empfehlen. Zu diesem Zweck habe ich einen Rest Aquarellpapier von der Firma Saunders genommen. Artikel M2 FE 1589, 190 g.
Später stellte ich fest, dass dieses Papier sehr saugfähig ist und war darüber nicht glücklich. Doch was begonnen soll auch beendet werden!
Beginne, wie so oft, mit einer Zeichnung.
Beschränke dich auf folgende Farben: Echt orange, Gebrannte Siena, Indigo, eine Spur Gelb für die Augäpfel, eine Spur Kadmiumrot für die Zunge.
Beginne mit den warmen Farben und vergiss nicht, die Glanzlichter auszusparen.
Dann füge mit Indigo die dunkleren Stellen ein.
Eine helle Mischung aus Gebr. Siena und Indigo sind für die Pfoten gedacht.
Da die Farben auf diesem Aquarellpapier nicht fliessbar sind und nicht verzogen werden können war ich gezwungen, schnell zu arbeiten. Einen kurzen Moment lang war ich in Versuchung, aufzugeben und einen Neuanfang zu starten. Tat es aber dann doch nicht.
Ich wünsche euch Mut und gutes Gelingen
Katharina
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