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  • Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling - Ostergrüsse



Wie könnte ein Gruss zu Ostern passender sein als mit einem Eier Aquarell und einem Gedicht von Christian Morgenstern.


Ostergedicht

Die Sonne geht im Osten auf, der Osterhas` beginnt den Lauf. Um seinen Korb voll Eier sitzen drei Häslein, die die Ohren spitzen.

Der Osterhas` bringt just ein Ei - da fliegt ein Schmetterling herbei. Dahinter strahlt das blaue Meer mit Sandstrand vorne und umher.

Der Osterhas` ist eben fertig - das Kurtchen auch schon gegenwärtig! Nesthäkchen findet - eins, zwei, drei, ein rot`, ein blau`, ein lila Ei.

Ein Ei in jedem Blumenkelche! Seht, seht, selbst hier, selbst dort sind welche!


Ermüdet leicht im Morgenschein schlief Kurtchen auf der Wiese ein. Die Glocken läuten bim, bam, baum und Kurtchen lächelt zart im Traum.

Di di didl dum dei, wir tanzen mit unsern Hasen umfasst, zwei und zwei, auf schönem, grünen Rasen.

Christian Morgenstern (1871-1914)



Christian Morgenstern


Christian Morgenstern, geb.am 6. Mai 1871 in München, hatte ein kurzes Dichterleben mit langen Sanatoriumsaufenthalten in den Bergen und an der Küste. Die Tuberkulose bestimmte sein ganzes Leben. 1911 erkrankte er schwer und starb am 31. März 1914 in Meran.


Christian Morgenstern ist der erste Dichter, den meine Kinder kennenlernten. Seine witzigen, poetischen Gedanken konnten sie nachvollziehen und auch bald daher plappern. Doch sie gefallen nicht allein den Kindern. Auch uns Erwachsene kann er ein Schmunzeln abringen, ist in ihnen doch viel Wahrheit enthalten.


Über die "Farbe" weiss, die eigentlich nicht als Farbe bezeichnet werden kann, habe ich schon mehrmals berichtet. Zuerst in einem Beitrag vom 6. April 2018 "Die Faszination weisser Flächen" und später in verschiedenen Anleitungen von Schneelandschaften.


Ein weisses Ei ist niemals weiss in einer farbigen Umgebung. Schon in der Schule lernen wir, dass ein reinweisses Objekt kein Licht absorbiert und daher selten reinweiss ist, sondern auf der ganzen Fläche eine ganze Palette feinabgestimmter farbiger Töne aufweist. Die Farben der Umgebung finden sich also auf den weissen Gegenständen wieder. So ist es auch mit den Eiern, die auf dem Bild oben abgebildet sind. Wie ihr sehen könnt, kann man auch mit weissen Objekten ein farbiges Bild gestalten.





Ein Ei ist meistens ein Ovoid, ein dreidimensionales Oval, dessen Berechnung extrem kompliziert ist. Es ist eine nahezu perfekte Erfindung der Natur. So ist es bis heute nicht gelungen, eine Universalformel zu finden, die alle Eigenschaften eines Eis perfekt beschreibt.

Es bietet einem Embryo maximalen Platz, ist aber so klein, dass es problemlos den Körper der Mutter passieren kann. Einmal gelegt, rollt es nicht weg und es ist so stabil, dass es selbst starken äußeren Belastungen standhält. Die Künstler, die Technik und die Architektur haben die Eiform schon immer als Vorbild genommen.

Schon viele Mathematiker haben versucht, für das Ei eine Formel zu finden und sind gescheitert.

Für uns Maler stellt sich die Frage nicht. Wir bemühen uns, ein perfektes Ei mit Pinsel und Farbe zu konstruieren.

Es gab eine Zeit, da habe ich mich intensiv mit dem Ei beschäftigt. Ich glaube, es sind mehr als 20 Bilder entstanden, die in irgendeiner Weise Eier abbildeten und ich muss gestehen, dass es mir Freude bereitete. Oft liegt in den kleinen, unscheinbaren Dingen viel Wahrheit. Sie zwingen uns, sie näher anzuschauen, sie in einen Kontext zu setzen.

Legt einmal ein weisses Ei auf einen gelben Untergrund und beobachtet, was dann geschieht!

Deutlich sichtbar ist der gelbe Streifen im Schattenbereich.



Ich habe in der Aargauer Zeitung ein paar interessante Nachrichten entdeckt:


1. Das grösste essbare Oster-Schokoladenei wurde in einem Einkaufszentrum im italienischen Cortenuova im Jahr 2011 gemessen. Mit seinen 10,39 Metern hätte es sogar eine Giraffe überragt und auch das Gewicht ist mit 7200 Kilogramm beeindruckend – es ist schwerer als ein Elefant.


2. Wer keine Lust auf Eier-Färben hat, kann sich auch einfach die Eier der Araucana-Hühner kaufen. Diese tragen nämlich schon natürlich eine blaue Farbe. Die Eigenart, bläuliche Eier zu legen, vererben die Vögel aus Südamerika dominant weiter. Mittlerweile wurden auch Hybridformen gezüchtet.


3. Der US-Präsident veranstaltet jedes Jahr das traditionelle «Easter Egg Roll» auf dem Rasen im Vorgarten des Weissen Hauses. Diese Tradition wurde 1878 vom damaligen US-Präsidenten Rutherford B. Hayes eingeführt.

4. Er hat nicht nur anderen Menschen das Fürchten beigebracht, sondern litt auch selbst unter aussergewöhnlichen Ängsten: Der britische Regisseur Alfred Hitchcock hatte Ovophobie – Angst vor Eiern. «Ich fürchte mich vor Eiern – schlimmer noch, sie ekeln mich an. Dieses runde, weiße Ding ohne irgendwelche Löcher. Hat man jemals etwas Widerwärtigeres gesehen als ein Eidotter, das seine gelbe Flüssigkeit verschüttet? Blut ist vergnügt rötlich. Aber Dotter ist gelb, eklig ... ich habe das noch nie probiert», soll der Regisseur gesagt haben.


5. Es ist ein erschreckender Trend, der sich in Asien und Amerika ausgebreitet hat: Zu Ostern werden Küken eingefärbt, die dann als Geschenk an Kinder weitergegeben werden. Viele Sprösslinge verlieren jedoch nach wenigen Tagen das Interesse – vor allem, wenn die Tiere innerhalb einer Woche einen natürlichen Gefiederwechsel vornehmen – und die Küken werden weggeworfen wie altes Spielzeug.



Schon immer hat das Ei die Menschheit fasziniert und zu Kunstwerken angeregt. Auch in der modernen Kunst finden sich hochinteressante Werke, wie aus den folgenden Fotos ersichtlich ist.



Ei, ei, ei faszinierende Kunstwerke mit Eiern

Salvador Dalí, Teatro Museo Dalí, 1974 – photo: Alberto-g-rovi

Andy Goldsworthy, Stone Egg near Penpont, c. 2000 – photo: M J Richardson


Wiki Commons, Philippe Halsman, "Salvador Dalí als Embryo", 1941

Henk Hofstra "Kissing Eggs", Wuhan, 2017,

Foto: Henk Hofstra / www.henkhofstra.nl


Henk Hofstra Santiago, Chile


Der französische Künstler Abraham Poincheval brütet in seinem neuen Projekt Eier aus. In einem Behälter unter ihm liegen zehn Eier. Jeden Tag darf er nur für höchstens dreißig Minuten aufstehen.



Kunst auf dem Ei: So schön bemalt wie am Ostermärit in Huttwil sieht man Eier selten:




Bemalt, bestickt, perforiert

Hochsaison im Ostereimuseum - Kunst am Ei


Künstler mit besonders viel Fingerspitzengefühl verzieren Eier nicht nur zu Ostern. Ein Museum in Baden-Württemberg zeigt seit 25 Jahren besonders kunstvoll gestaltete Eier.

Sonnenbühl - Bemalt, bestickt, perforiert - was mit Ostereiern alles möglich ist, können Besucher des Ostereimuseums in Sonnenbühl bei Reutlingen sehen. Über 1000 kunstvoll gestaltete Ostereier sind dort ausgestellt.

Das Museum gibt es seit 25 Jahren. Aus diesem Anlass wird die Sonderausstellung «Rot in Schale» gezeigt.






Wer die Website des Museums besucht, findet auch Anleitungen zum Selbermachen.


Das Eierbemalen ist eine jahrhundertealte Tradition. Aber wer sagt denn, dass man dafür ein richtiges Ei benötigt?




Woher stammt der Brauch, zu Ostern sich Eier zu verschenken?

Damals, im Mittelalter, musste man während der Fastenzeit, neben Fleisch, Wurst und anderen Lebensmitteln auch auf Eier verzichten. Man konnte jedoch den Hühnern das Legen nicht verbieten und so hob man die letzten Eier aus der Fastenzeit auf, in dem man sie hart kochte.

Einen Kühlschrank gab es noch nicht. Um die harten von den weichen Eiern unterscheiden zu können färbte man die gekochten Eier ein.

11. Während ein normales Ei etwa 7 Minuten braucht, bis es hartgekocht ist, dauert es beim Straussenei deutlich länger: Mit einer Grösse von bis zu 20 Zentimetern benötigt es 40 Minuten.

Es gibt viele Geschichten zu den Ostereiern. Eine hübsche und kindliche ist die Legende von Katharina von Alexandrien. Sie wurde vom Kaiser verlacht weil sie an Jesus Christus glaubte. Er stellte ihr eine scheinbar unlösbare Aufgabe, die sie zu lösen wusste. Mehr erfahrt ihr im Buch "Wie das Ei zum Osterei wurde" von Herrmann-Josef Frisch (Autor) und der Illustratorin Ulrike Baier.


Ich wünsche allen Malern und Malerinnen ein farbiges Osterfest und das sie beim "Eiertütschis" (Eierköpfen ist ein Schweizer Brauch) immer gewinnen.

Katharina







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