Feuersbrunst
Aquarelle nach Fernsehbildern
"Die Elster auf dem Galgen" Pieter Bruegels
Der Schriftsteller «John Vermeulen" beschreibt in seinem Roman «Die Elster auf dem Galgen" wie der junge Maler "Pieter Bruegels" unverhofft einer Kreuzigung beiwohnt. Er beobachtet, wie die Menschen dabei fröhlich sind, sogar tanzen und er bemerkt eine Elster, die auf dem Galgen hockt und das Geschehen verfolgt. Hinter einem Busch versteckt hält er die Szene in einer Skizze fest, um sie erst im reifen Alter in einem Bild zu verewigen.
Früher benutzte man Aquarellfarben, um skizzenhaft ein Ereignis, wie zum Beispiel ein seltenes Phänomen, eine bibliche Szene, einen Sturm oder ein Inferno festzuhalten. Diese Skizze diente den Künstlern als Vorlage für ein Gemälde. Insofern kann man sie auch als Reporter bezeichnen.
Heute benutzt man für eine Reportage die Kamera.
Seit Wochen brennen die Wälder auf der ganzen Welt. Der Katastrophenschutz kommt mit dem Löschen nicht nach. In den Medien sehen wir apokalyptisch anmutende Bilder, rotglühende Landschaften, gelbe Himmel, schwarze Rauchfahnen. So tragisch diese Ereignisse sind und so machtlos wir sind, für den Künstler sind sie farblich hochinteressant und einen Versuch wert. Wir können die Ereignisse am Bildschirm verfolgen und wer aufmerksam schaut; ich nenne es" mit den Augen malen ", kann sich hier inspirieren lassen.
Hier sieht es aus, wie auf einem Gemälde. Diese Horrorszenen in Farbe wiederzugeben ist eine Herausforderung, der wir uns stellen wollen. Wer bei den ersten Versuchen scheitert, sollte es mehrmals angehen. Er profitiert davon, dass er die Handhabung der Farben nun beherrscht.
Bilder anhand von Fernsehaufnahmen anzufertigen ist eine Übungssache. Bei den aufgeführten Vorlagen ging ich folgendermassen vor:
Ich befeuchtete mein Papier grossflächig, setze reine Farben direkt in die feuchte Fläche und lasse sie ineinanderlaufen.
Zu beachten ist dabei, dass die Farben beim Trocknen enorm an Leuchtkraft verlieren und es deshalb wichtig ist, sie konzentriert aufzubringen.
2. Versuch
Ich lege die erste Lasur wie oben beschrieben auf einen feuchten Untergrund. Aquarellfarben sind nicht deckend und das fertige Bild demnach nicht so farbintensiv wie die Vorlage.
Das Ergebnis entspricht in der Regel nur bedingt den Vorlagen. Schliesslich entwickelt das Ineinanderlaufen eine Eigendynamik.
Fotos, oder, wie am oberen Beispiel diese Fernsehbilder, regen zum Üben an.
Aquarellskizzen trainieren den Geist und erweitern unsere Erfahrung. Es braucht lediglich ein paar Farben, und zwar die Grundfarben Rot, Gelb und Blau, einen kleinen Pinsel und ein Gefäss für Wasser., um die Situation einzufangen.
Versucht euer Glück.
Katharina
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