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  • Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling-Aquarell-Landschaft

mit Anleitung


Beim Bisliker Weiher in Affoltern am Albis richten sich die Damen fürs Malen ein. Foto Erika Schmid


Der Herbst in diesem Jahr ist ebenso aussergewöhnlich wie der Sommer es war und so ergab es sich, dass wir Mitte Oktober beschlossen, wieder einmal im Freien zu Aquarellieren. Die Temperaturen im Sommer waren uns oft zu extrem. Wir beabsichtigten, den kleinen Weiher bei Bislikon zu malen, packten unsere Malutensilien in die Rucksäcke, wie: Pinsel, Farben und Wasser.



Ein Ausflug in die nähere Umgebung zeigt mir immer, in welch wundervollen Landschaft wir leben.

Foto Erika Schmid



Der Weiher versteckte sich jedoch hinter Schilf und Büschen, was ihn sehr romantisch erscheinen liess, aber mir für eine Aquarellstudie zu schwierig erschien. Wir entschieden uns für einen Ausschnitt des nahen Waldes.


Hier reizten mich die starken Kontraste zwischen dem sonnenbeschienenen Vordergrund und dem dunklen Wald im Hintergrund, sowie der Schatten des grossen Baumes, der das Bild modelliert und ihm Tiefe gibt.


Anleitung :


Ich legte eine zarte Verwaschung über 2/3 des Aquarellpapieres, wobei ich mit Ultramarinblau am oberen Rand begann und dann ein wenig Preussischblau einfliessen liess. Auf eine Vorzeichnung verzichtete ich. Am linken Rand setzte ich locker ein paar Farbflecken mit Lichter Ocker und zog die Farbe nach rechts in die Wiese hinein.



Nach dem Trocken betonte ich die Baumgruppe links mit Farbmischungen aus Lichter Ocker und Blautönen. Dabei liess ich einige Baumstämme aus und betonte einen einzelnen Stamm mit Vandyckbraun. Die der Sonne zugeneigten Büsche erhielten eine Spur Gebrannte Siena. Dem Hintergrund gab ich ein wenig Struktur und nahm mir anschliessend den mächtigen Baum vorne rechts vor.


Ausschnitt der Baumgruppe links


Mit dem Einsetzen der Schatten im Vordergrund, aus einer Mischung von Preussischblau und Lichter Ocker, erhielt das Bild mehr Tiefe. Einen Teil der sonnenbeschienen Fläche liess ich offen.


Wir sassen inmitten der weitläufigen Wiese. Es war still bis auf das Zwitschern einiger Vögel. Die milde Nachmittagssonne erwärmte unsere Schultern und unsere Herzen. Doch schon bald hatte der Schatten der Bäume sich herangeschlichen. Sofort spürten wir die Kühle des Oktobertages, packten unsere Taschen mit den Malutensilien und rückten vor in sonnigeres Terrain. Das ging eine Weile gut bis erneut der Schatten uns zum Platzwechsel veranlasste.

Gegen 16 Uhr war es Zeit für eine kleine Pause, bei der die Arbeiten der Malerinnen begutachtet und bewundert wurden. Ruth entnahm ihrem Rucksack eine Flasche Apfelsaft und verwöhnte uns mit einen süssen Hefezopf. Nach dieser Stärkung ging es weiter.


In die noch feuchte Farbe unter dem Baum liess ich etwas reines Preussischblau einfliessen. Auch der unter Teil des Stammes erhielt ein wenig von dieser Farbe.



Der Baum rechts erhielt mehr Laub und der dunkle Wald im Hintergrund beendet die Aquarellstudie.


Inzwischen hatte uns der Schatten erneut eingeholt. Die Farbgebung der Landschaft veränderte sich mit dem Sinken der Sonne. Es wurde Zeit für den Aufbruch, bevor das Eindunkeln begann. Wir verliessen diese Oase, liefen zurück zum Parkplatz und fuhren heim. Beim kommenden Treffen werden wir unsere Ergebnisse analysieren und uns ausgiebiger mit dieser Landschaft beschäftigen.



„Der Abend wechselt langsam die Gewänder, die ihm ein Rand von alten Bäumen hält.“

Rainer Maria Rilke aus "Das Buch der Bilder"




Ich wünsche allen einen wundervollen Herbst und einen angenehmen Winter. Auch er hat seine Reize.

Katharina








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