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  • Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Homeschooling-Aquarell- Himmel

Wolkenbilder mit Anleitung

Gottfried Keller "Heroische Landschaft"






Eine Wolke endet irgendwo und fängt irgendwo an,
sie lebt eine Weile und ist wieder weg.
Als hätte es sie nie gegeben.

von

Florian Illies (Florian Illies, geboren 1971, war Feuilletonredakteur der "FAZ" in Berlin. Er ist Träger des Ernst-Robert-Curtius Förderpreises für Essayistik 1999.)


Wolkenbilder

Im Herbst und im Frühjahr, bei Sturm und Gewitter können wir am Himmel spektakuläre Wolkenformationen beobachten was schon unsere Vorfahren begeisterte. Man muss nicht unbedingt ins Freie treten, um sie zu malen. Ein Blick aus dem Fenster reicht.



Ein wirklich blauer Himmel gehört wahrscheinlich zu den seltensten gemalten Motiven der Kunstgeschichte. Meist wurden die Himmel mit heroischen Wolkengebilden versehen, die Ort göttlicher Figuren darstellte.

Für die Maler der Romantik, besonders diejenigen in Grossbritannien, waren die Wolken mit Symbolik behaftet. Constable prägte für diese Malerei den Begriff "Skying".

Da man in früheren Jahren die Bilder in den Ateliers anfertigte, war man in der Lage, dramatische Wolkentürme zu malen, die es Klimatologen heute ermöglicht, anhand dieser Bilder Informationen zum damaligen Klima zu erfahren.


Die schnelltrocknenden Farben von heute ermöglichen es uns, unter freiem Himmel zu malen und so die sich stets schnell veränderte Situation vor Ort wiederzugeben.


"Niemals ist ein spektakulärer und interessanter Himmel ein blauer Himmel."

Wolken und Lichtverhältnisse beeinflussen seine Farben und diese wiederum werden beeinflusst von den Farben der Umgebung, so, wie sich das Blau des Himmels in der darunterliegenden Landschaft widerspiegelt. Das Erscheinungsbild einer Wolkenfront legt die Stimmung eines Bildes fest.

Hier ein schönes Beispiel, wie sich die Farben des Himmels spiegeln.


Bauernhof in den Niederlanden von Mondrian


Wenn eine Wolke farbig erscheint, so ist die Quelle oft einfallendes Licht, das sich in einem bestimmten Winkel zur Wolke befindet. (untergehende Sonne etc.)


die rote Wolke von Mondrian



"Er schwebt in den Wolken" heisst es, wenn jemand verliebt ist oder einfach nur geistesabwesend. Dann ist er nicht aufnahmefähig für die Geschehnisse der Aussenwelt. Seine Gedanken sind fokussiert auf ein bestimmtes Thema oder Gegenstand.


Wolken schweben, ihre Konsistenz besteht aus Aerosolen und Wasser in Form von mikroskopisch kleinen Wassertropfen, die sich zu Nebel bilden. An diesen Wassertropfen bricht sich das Sonnenlicht, sodass die obere Schicht der Wolken heller erscheint als die untere.




Aber es befindet sich auch noch Staub aus natürlichen und menschlichen Quellen in den Wolken. Er ermöglicht es erst, aus diesem Nebel Wassertropfen zu bilden und es regnen zu lassen.


Wolken sind immerzu in Bewegung. Wir können lediglich ihre Form, ihre Dramatik einfangen.


Malen einer Wolkenformation:


Beobachte zuerst den Himmel sehr genau. Unterscheide zwischen Cumulus, Cirrus und Stratus Wolken. Oft befinden sich mehrere Arten von Wolken am gleichen Himmel. Ein Wolkengebilde lässt Vieles erahnen. Achte bei einem Museumbesuch darauf, wie andere Künstler Wolken darstellen.

Beispiele:


Mühle von Mondrian


Landschaft von Emil Nolde

Badende von Paul Cèzanne

Vierwaldstätter See von Ferdinand Hodler

die Abstraktion eines Wolkengebildes von Anselm Kiefer



2. Überlege bei deinem Bildaufbau, wieviel Raum du dem Himmel geben willst und wieviel du für die darunterliegende Landschaft brauchst. Ist der Himmel interessant, so braucht er mehr Raum als die Landschaft. Gestalte die Landschaft unter der Wolkenformation einfach.


Aquarell von Max Struwe


3. Wolken sind nicht per se weiss und sie sind unbeständig. Aus diesem Grund eignen sich Aquarellfarben ganz besonders für die Widergabe. Mit ihnen und mit viel Wasser lassen sich die flüchtigen Augenblicke festhalten.


Fotografie

Rüste dich aus mit: Wasser, Schwamm, grossen Pinseln, Wattestäbchen oder Ähnlichem zum Abtupfen, einen weichen Radiergummi für das Schaffen von Lichteinfällen und natürlich den richtigen Farben, die sehr unterschiedlich sein können:


zum Beispiel:

a) Ultramarin, Siena gebr., Coelinblau, Lichter Ocker, hellrot (dunkle Wolken)

b) Ultramarin, Coelinblau, Krapplack hell, Lichter Ocker (helle Wolken)

c) Indisch Gelb, Krapplack hell, Kadmiumorange und Kadmiumrot, Coelinblau, Ultramarin, Violett

(bei Sonnenuntergang)




Ein interessantes Wolkenbild ist für einen Maler immer ein reizvolles Motiv. Ist der Himmel unruhig und aufwendig gestaltet, so vereinfache das Landschaftsbild darunter, um ein Gegengewicht zu schaffen.

Will ich das Schwergewicht aber auf die Landschaft legen, sollte der Himmel nur ein Drittel der Bildfläche einnehmen.

Fazit: Der Himmel bestimmt das Landschaftsbild und sollte genau so viel Aufmerksamkeit erhalten wie das übrige Geschehen.


Dann leg los!

Wolkenformation bei aufkommendem Sturm

Farben: Ultramarinblau, Preussischblau, gebrannte Siena, Siena Natur


Befeuchte dein Papier grosszügig und befestige es auf einer festen Unterlage.

Mit einem dicken Pinsel legst du den oberen Himmel mit Ultramarinblau an. Darunter gib eine weitere Schicht mit Preussischblau. Denke daran, dass nach dem Trocknen die Farben verblassen. Nimm also eine satte Farbflüssigkeit auf.



Solange die Farbe nass ist tupfe einige Wolken mit Kleenex Tüchern heraus. Es soll eine scharfe Kante entstehen.



Den unteren Bereich des Bildes gestalte mit wässrigem Preussischblau, wobei du mit dem Pinsel zügig über das feuchte Papier fährst.


Verstärke die Farbe an den oberen, trockenen Rändern der Wolken.



Ein Wattestäbchen ist hilfreich bei überschüssiger Feuchtigkeit


Gib dem unteren Teil der Wolken etwas Siena Natur und Siena gebrannt zu. Sie lassen sie plastischer und bedrohlicher erscheinen. Wenn du willst, kannst du im unteren Bildteil einen Landstreifen andeuten und, wie ich es liebe, eine Person einfügen.


Inzwischen ist mein Bild getrocknet. Es hat leider viel von seiner Düsternis verloren.


Ein Himmel gelingt nicht immer auf Anhieb. Es bedarf viel Übung. Ideal wäre es, jeden Tag ein Wolkenbild zu malen.


Aufruf an die Teilnehmer des Mittwochkurs:

Fotografiert verschiedene Wolkenformationen und bringt die Fotos am kommenden Mittwoch mit. Wir werden Wolken malen!

Gruss von Wolke Sieben

Katharina

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