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Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Aquarell-Erdbeeren

Teil 1

E. Schmid


Erdbeeren-Aardbeeren-Arpel-Albeer-Arber-Baschierpe-rote Besinge-Büschierpern-Ebbeere-Fragaria-Ananassa sind nur einige Bezeichnungen für die Erdbeeren, die eine der beliebtesten Früchte sind. Dabei ist, genaugenommen, die Erdbeere keine Frucht, sondern gehört zur Gattung der Rosengewächse und wird als Scheinfrucht bezeichnet.


Verlockend an der roten Frucht ist nicht allein der Geschmack, die Süsse einer reifen Beere. Sie ist in der Kunst und der Popkultur zu einem sinnlichen Symbol geworden. (siehe Erdbeermund)


Die Erdbeere wird schon bei den Römern in Verbindung gebracht mit der Venus, der Göttin für Liebe, Sex, Schönheit und Fruchtbarkeit. Römische Dichter priesen sie, die Beatles besangen sie in dem Lied "Ich nehm` dich mit nach Strawberry Fields".


Dieses Kunstwerk ist ein Ausschnitt aus dem Werk "Der Garten der Lüste" von Hieronymus Bosch. Es befindet sich im Prado in Madrid.



Auch in der Literatur spielte die Erdbeere immer wieder eine wichtige Rolle, wie z.B. im Märchen "Die Haselrute" und "Die drei Männlein im Walde" von den Gebrüdern Grimm.

Im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert erwähnte sogar Shakespeare in seinen Werken die Erdbeere.


Für viele Maler war die Erdbeere ein beliebtes Sujet.




Drei Bilder von Pierre-Auguste Renoir (1841–1919)


Erdbeeren von Felix Vallotton

Adriaen Coorte  (fl. 1683–1707 niederländischer Maler des Barock)


Das winzige Gemälde "Erdbeeren" des britischen Malers Lucian Freud aus den 1950er-Jahren erzielte bei einer Sotheby's-Auktion 2017 in London 1,2 Millionen Pfund.


Die Erdbeere ist auch das jetzige Thema im Malkurs. Wir können uns zwar mit den alten Meistern nicht messen, doch wir haben die Möglichkeit, eine zeitgemässe Darstellung zu schaffen.


Starten wir heute einen Versuch.


Als Erika am letzten Malmittwoch zwei Schachteln Erdbeeren mitbrachte, deren Duft uns sogleich glutschtig machte, verwarfen wir die Absicht, Landschaften zu aquarellieren, sondern uns dieser Frucht zu widmen. Zumal das Wetter uns gerade nicht reizte, im Freien zu sitzen.


Ich habe die Nachmittage nicht gezählt, an denen wir schon diese köstliche Frucht malten. Sie ist immer wieder eine Herausforderung und ..............................


in unendlichen Variationen darstellbar.



Zuerst einmal legten wir die Rottöne fest, die von Vermillion über Krapplack bis zum Violett alle Farbnuancen beinhalten.


Dann arrangierten wir die Früchte, schufen mittels Staffelung eine Perspektive.



Mit lockeren Farbflecken formten wir sie, gaben auch den Schatten eine Kolorierung.


Wir machten uns mit dem Motiv vertraut.



Nach anfänglichen Schwierigkeiten machte das Malen Freude.


In unseren Breitengraden wurde die Erdbeere erst im 17. Jahrhundert bekannt. Damals brachten Reisende Proben von Pflanzen und Tieren aus aller Welt nach Europa. Die Ureinwohner Amerikas kannten diese Frucht schon lange. Sie gelten seit Jahrtausenden als Heilmittel bei Leber- und Gallenleiden, Herzerkrankungen, Masern und sogar bei Pocken. Im 13. Jahrhundert begann man mit dem Anbau für medizinische Zwecke in Europa.

Heute weiss man, dass Erdbeeren sekundäre Pflanzenstoff aus der Gruppe der Polyphenole wie die Ellagsäure enthalten, die Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen haben.

Sie schützen unter anderem vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, töten Krankheitskeime ab und wirken entzündungshemmend.

Die Erdbeere besitzt mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen.


Erdbeeren stecken voller Antioxidantien

Eine weitere wichtige Eigenschaft von Erdbeeren ist ihr hoher Gehalt an Antioxidantien. Diese Verbindungen helfen dabei, Schäden durch freie Radikale im Körper zu reduzieren, die zu Entzündungen und chronischen Krankheiten wie Krebs und Herzerkrankungen führen können.


   



Erdbeeren, sie lachen von fern mich schon an,

Ich hab' so recht meine Freude dran.

So oft ich sie kostete, hab' ich gedacht,

Gott hat sie wohl nur für die Engel gemacht.

So duftig, so schön von Farb' und Gestalt,

Die herrlichste Frucht im ganzen Wald! 

O könnt' ich sie pflücken

An jedem Ort,

Ich würde mich bücken

In Einem fort!


August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1798-1874


Bibliothekar an der Universität in Breslau.

Berufung zum außerordentlichen und ab 1835 zum ordentlichen Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Breslau.


Den Anfang, die Erdbeeren malerisch festzuhalten, haben wir gemacht. Beim nächsten Treffen werden wir mit der Wiedergabe fortfahren. Am Ende wanderten die leckeren roten Früchte schliesslich in unsere Münder. Mehr darüber demnächst.

Katharina

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