Selbstportrait von Frank Auerbach,
Rembrandt 1606 - 1669
Peter Paul Rubens 1577 - 1640
Vincent van Gogh 1853 - 1980
Pablo Picasso 1881 - 1973
Edvard Munch 1863 - 1944
Egon Schiele 1890 - 1918
Horst Jansen 1929 - 1995
Marc Chagall 1887 - 1985
"Euer Geist muss jede Oberfläche als Aussenseite eines Rauminhalts auffassen, der von hinten drückt. Stellt euch deshalb die Formen wie auf euch gerichtet vor".
"Alles Leben entspringt in einem Mittelpunkt, dann keimt es und blüht auf von innen nach aussen."
Rodin
Geschichtliches
Eigentlich sollte man meinen, dass ein Selbstportrait einfach herzustellen ist. Doch das Gegenteil ist der Fall. Wir neigen dazu, uns besonders kritisch zu beobachten und erschrecken oft beim Betrachten des eigenen Gesichts. Die Gefahr, hier und da etwas auszugleichen, ein wenig zu verschönern, ist da, aber meistens beisst man sich fest an den Konturen und verstärkt sie, übertreibt es mit Falten und Runzeln, gestaltet die Augen zu gross.
! Hinter dieser Aussage würde ich jetzt gerne einen lachenden Smiley setzen wenn es möglich wäre!
Ein Selbstportrait ist die Darstellung der eigenen Person. Man schaut in einen Spiegel oder benutzt dazu ein Foto. Ein Selbstportrait kann aber auch in einem grösseren Werk enthalten sein, z.B. inmitten einer Gruppe.
Selbstportraits von Künstlern finden man schon in der altägyptischen Malerei, auf Vasen oder in Form von Skulpturen. Eines der ersten Selbstportraits wurde 1365 v. Chr. von dem Hauptbildhauer des Pharao Echnaton, Bak, angefertigt.
Rembrandt 1606 - 1669
Rembrandt mit 22 Jahren 1628
Rembrandt war wohl der Künstler, der von sich die meisten Selbstportraits anfertigte. Er schuf fast 100 Selbstportraits, davon sind viele im Laufe ihrer Ausbildung von seinen Schülern kopiert worden. Er war der bekannteste Künstler des Barocks und liebte es, in modische Gewänder zu schlüpfen und sich als wichtige Figur eines Hauptthemas in einem Werk zu verewigen.
Viele Künstler kann man heute auf diese Weise identifizieren.
Seine Selbstportraits im Verlauf seines Lebens zeigen die Entwicklung eines Künstlers von einem unsicheren jungen Mann hin zu einem adrett gekleideten, erfolgreichen Maler.
Rembrandt betrachtete sich im Spiegel und daher sind häufig die Extremitäten und andere Merkmale auf der falschen Seite abgebildet. Aus diesem Grund verzichtete er in der Regel auf das Abbilden von Händen. Anhand von Selbstdarstellungen kann man heute die Autobiografie eines Künstlers nachvollziehen.
Es war nicht allein Eitelkeit oder Egozentrik, die einen Künstler veranlasste, Selbstportraits von sich anzufertigen. Früher gab es einen Markt für Selbstportraits. Sie wurden von Sammlern gekauft und brachten dem Künstler Bares.
Peter Paul Rubens 1577 - 1640
Peter Paul Rubens mit seiner ersten Frau 1609
Von Peter Paul Rubens, einem flämischen Maler, sind lediglich 7 Selbstportraits bekannt. Im Verlauf der 40 Jahre entstand auf diese Weise ein visuelles Tagebuch von ihm. Sein letztes Portrait schuf er 1640, im Jahr seines Todes.
Vincent van Gogh 1853 - 1980
Vincent van Gogh war einer der produktivsten Selbstdarsteller. Er zeichnete sich innerhalb von drei Jahren (1986-1989) 43 Mal. Aber auf keinem dieser Bilder schaut er den Betrachter direkt an.
Pablo Picasso 1881 - 1973
Pablo Picasso malte bis zu 3 Bilder am Tag. Er benutzte die Selbstdarstellung rege, um seine Künstlerpersönlichkeit darzustellen. Seine Selbstportraits offenbaren oft tiefgreifende psychologische Einsichten über seine Gefühlswelt.
Pablo Picasso 1910 Selbstportrait um 1900
Ärzte und Psychologen ist es möglich, auf Grund der Selbstportraits von Künstlern, die an neurologischen oder körperlichen Erkrankungen litten, Störungen geistiger Prozesse zu analysieren.
Edvard Munch 1863 - 1944
Edvard Munch
Edvard Munch schuf in seinem Leben an die 70 Selbstportraits, in denen er vor allem der Welt zeigen wollte, wie schlecht er vom Leben behandelt wurde, vor allem von den Frauen.
Selbstportraits setzten damals neue Massstäbe, waren vor allem aber exhibitionistisch. Sie zeigten den Charakter eines Künstlers, die Verwundbarkeit und auch ihre körperlichen Leiden bis hin zur Todessehnsucht.
Egon Schiele 1890 - 1918
Egon Schiele masturbierend 1910 Egon Schiele
Egon Schiele stellte sich gerne nackt dar. Der russische Sexologe Igor Kon bemerkte, dass das Gemälde keine Lust an der Masturbation darstellt, sondern ein Gefühl der Einsamkeit.
Die Selbstinszenierung Schiele und Jansen wurden 2004 in der Ausstellung "Eros und Tod" im Leopoldmuseum zu Wien gezeigt.
Horst Jansen 1929 - 1995
Horst Jansen Horst Jansen
Horst Jansen war der herausragendste und produktivste Zeichner und Grafiker des 20. Jahrhunderts („Keiner konnte zeichnen wie Janssen“, die Zeitschrift "Zeit"). 1968 wurde er mit dem Graphikpreis der Biennale in Venedig ausgezeichnet 2000 wurde das ihm und seinem Werk gewidmete „Horst-Janssen-Museum" in Oldenburg DE eröffnet.
In den unzähligen Selbstportraits nahm er vor allem Bezug auf Krankheit, Launenhaftigkeit und Tod.
Egon Schiele und Horst Jansen haben während ihrer gesamten Karriere mitunter beunruhigende und verstörende Selbstportraits gemacht. Die Selbstinszenierung von Schiele und Jansen wurden 2004 in der Ausstellung "Eros und Tod" im Leopoldmuseum zu Wien gezeigt.
Viele Künstler haben sich an der Staffelei oder im Atelier dargestellt.
Marc Chagall 1887 - 1985
Marc Chagall Marc Chagall
Marc Chagall kam im jüdischen Ghetto von Witebsk (ehem. Kaiserreich Russland, heute: Weißrussland) zur Welt als ältestes von neun Kindern. Von seinen Freunden wurde er "der malende Poet genannt". Guillaume Apollinaire nannte seine Kunst sinnlich.
Er erhält Malunterricht bei Jehuda Pen, einem Genre- und Porträtmaler und zieht im Winter nach St.Petersburg, wo er verschiedene Kunstschulen besucht.
1909 lernt er seine zukünftige Ehefrau Bella Rosenfeld (1895–1944) kennen, die Tochter eines
vermögenden Juweliers aus Witebsk und studiert in Moskau Literaturwissenschaften. Er zieht nach Paris, wo er später die französische Staatsbürgerschaft erhält. Als das nationalsozialistische Regime in Deutschland seine Werke zur entarteten Kunst zählt, emigriert er mit seiner Familie in die USA. In New York vertritt ihn der Galerist Pierre Matisse (ein Sohn von Henri Matisse).
Seine Frau Bella stirbt und Chagall fällt in eine tiefe Depression, kann monatelang nicht arbeiten. In den nächsten sieben Jahren wird die Engländerin Virginia Haggard McNeil seine Lebensgefährtin, die ihm den Sohn David gebärt. Sie ziehen zurück nach Frankreich und beziehen ein Haus bei Paris, das zu einem Kulturzentrum wird.
Später heiratet Chagall ein weiteres Mal. Diesmal ist es die Russin Valentina «Vava» Brodsky.
Er stirbt 97-jährig friedlich am 28. März 1985.
Ich grüsse meine Leser
Katharina
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