Am Abend wenn die Glocken läuten
folg ich der Vögel wundervollen Flügen,
die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen,
Entschwinden in den herbstlich klaren Weiten…
Dieses Gedicht von Georg Traki, einem österreichischen frühexpressionistischen Dichter, hat mich zu dem obigen Holzschnitt inspiriert. Jetzt, da die Abende in einer rauschhaften Farborgie enden, erinnerte ich mich an diese Arbeit aus vergangenen Jahren. Natürlich ist die Wirklichkeit viel spektakulärer als ich sie wiedergegeben habe.
So sah der Himmel bei Sonnenuntergang aus nach dem Sturm, der vor ein paar Tagen über uns hinweg zog.
Es lässt mich demütig werden beim Anblick solcher Schönheit.
Überhaupt ist die Natur im Moment ziemlich grosszügig mit den Farben. Ich kann mich nicht satt sehen an ihnen. Wann immer es mir möglich ist bewege ich mich draussen, durchstreife den naheliegenden Wald und male mit meinen Augen.
Noch nie sah ich soviele Pilze wie in diesem Herbst. Ihre Farbenvielfalt begeisterte mich.
Jetzt, da die Tage kürzer werden, finde ich wieder Zeit für mein Wirken im Atelier. Vieles ist liegengeblieben. Angefangene Arbeiten werden wieder aufgenommen und an Ideen mangelt es nicht.
Zuerst werde ich das Thema der fallenden Blätter im Holzschnitt wieder aufnehmen.
Hier einige Versuche aus dem letzten Jahr
alle Holzstöcke haben die Grösse 15x15 cm, alle sind 3 farbig, die Formen möglichst einfach gehalten. Das Motiv soll die flüchtige Bewegung des fallenden Laubs widergeben.
Heute Abend ist Räebelichtli Umzug. ich werde meine Enkelinnen dabei begleiten.
Sie tragen ein Licht in die Welt und machen sie freundlicher.