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Katharina Proch Pleiss - Malschule Obfelden

Rückkehr des Winters

Aktualisiert: 13. Nov. 2020


In der zweiten Hälfte der Nacht kam der grosse Schnee, leise und unaufhörlich. Ich spürte sein Kommen schon weit vorher in den Gliedern. Schwer liegt die nasse Masse auf den Ästen der Bäume in unserem Garten. Unter dieser Last berühren sie fast den Boden. Mache haben dem Druck nicht standgehalten und sind abgebrochen. Es ist ein trauriger Anblick der sich mir bietet. Aber so ist nun mal die Natur. Sie hat ihre eigenen Gesetze. Am späteren Nachmittag ist dann der ganze Spuk vorbei. Die Sonne scheint und der Schnee ist Vergangenheit. Eigentlich ist diese Wetterlage ja ganz normal für den April. Ich mache einen Spaziergang durch die Felder und am Waldrand entlang, pflücke einige Blütenzweige, mache Fotos vom Erwachen der Natur, lege eine kurze Rast ein beim alten Nussbaum und geniesse die Aussicht auf die schneebedeckten Berggipfel der Innerschweiz.

Gegenüber unserem Schlafzimmerfenster brütet ein Elsternpaar in der grossen Zeder. Sie haben sich einen famosen Wohnsitz erstellt mit unverstelltem Blick über die Wiesen von Bickwil bis hin zum Lindenberg. Ich würde sie gerne vertreiben aus verschiedenen Gründen. Einerseits machen sie viel Lärm schon am frühen Morgen und dann verziehen sich die Singvögel in andere Gefilde. Mein Rufen und in die Hände klatschen macht allerdings keinen Eindruck auf sie. Ich muss mich geschlagen geben. Es gibt Schlimmeres. Wenn sie wenigstens singen könnten!


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